Wien (OTS) – Heute ist der 15.Mai.2024. Vor genau 60 Jahren, am 15.Mai.1964, wurde das „Anwerbeabkommen“ zwischen Österreich und der Türkei unterzeichnet; angesichts von Hochkonjunktur und Vollbeschäftigung einigten sich Gewerkschaftsbund und Wirtschaftskammer Österreich Ende 1961 im Raab-Olah-Abkommen, einem Grundstein der Sozialpartnerschaft, auf ein vereinfachtes Verfahren zur Beschäftigung ausländischer ArbeitnehmerInnen. 15. Mai. 1964 mit der Türkei und 1966 mit Jugoslawien.
Mit den „GastarbeiterInnen“ aus der Türkei und Jugoslawien wurde Österreich Anfang der 1960er Jahre wieder zu einem Einwanderungsland, nachdem Verfolgung, Krieg und die schwache Wirtschaftslage Millionen ÖsterreicherInnen zur Auswanderung gezwungen hatten.
ÖsterreicherInnen nach dem Ersten Weltkrieg als GastarbeiterInnen in der Türkei
Viele ÖsterreicherInnen waren sogar nach dem Ersten Weltkrieg(1918) ab 1923 als Fachkräfte und ArbeiterInnen in der Türkei, wo sie am Aufbau der modernen Türkei mitgewirkt haben. Es gab sogar eine österreichische Kolonie in Istanbul. Die Türkische Kulturgemeinde in Österreich bedankt sich bei allen großartigen ÖsterreichInnen, wo Sie als Fachkräfte, sei es als Architekten, Bildhauer, Wissenschaftler, Künstler, Fotografen, Hilfsarbeiter oder Bauarbeiter die moderne Türkei in allen Bereichen mit aufgebaut haben.
Nach dem Zweiten Weltkrieg -TürkenInnen als GastarbeiterInnen in Österreich
Nach dem Zweiten Weltkrieg (1945), an dem die Türkei nicht teilnahm, waren die Jahre in Österreich schwierig, die TürkInnen erlebten ab 1964 das in Trümmern liegende Land mit den Kriegskindern der ÖsterreicherInnen Nach dem Zweiten Weltkrieg (1945), an dem die Türkei nicht teilgenommen hatte, waren die Jahre in Österreich schwierig, die TürkInnen erlebten ab 1964 das in Trümmern liegende Land mit den Kriegskindern der ÖsterreicherInnen.
Sie wurden von den ÖsterreicherInnen mit offenen Herzen empfangen, obwohl damals niemand an Integration und Spracherwerb dachte. Ohne Übertreibung wurden sie in Österreich mancherorts mit Blasmusik und Mundharmonika empfangen.
Alle wollten nach einigen Jahren wieder in die Türkei zurück. Alle älteren Austro-TürkInnen, die ab 1964 nach Österreich gekommen sind, erzählen von den vielen guten und korrekten ÖsterreicherInnen mit goldenen Herzen. In allen Bereichen. Viele leben nicht mehr. Aber wir haben ihre Geschichten gehört. Viele haben 40, 50 Jahre in Österreich gearbeitet und haben stolz erzählt: „Ich habe 40 Jahre in Österreich gearbeitet und war nie krank. Unsere Chefs waren nette ÖsterreicherInnen.“ Darauf waren Sie stolz. Alle versuchten mit gutem Willen als ArbeiterInnen in allen Bereichen am Wiederaufbau mitzuwirken. Die Mehrheit lebt nicht mehr. Ihre Kinder und Enkel leben unter uns.
Wir danken herzlich der ersten Generation von ArbeiterInnen aus der Türkei ab 1964, die Österreich mit aufgebaut haben. Wir werden Sie nie vergessen.
Wir danken der Republik Österreich und all jenen Menschen, Unternehmen und Bürokraten bzw. PolitikerInnen in Österreich, die die erste Generation aus der Türkei menschlich behandelt haben und gemeinsam nach den Kriegsjahren ab 1964 Österreich mit aufgebaut haben. 15.Mai.1964-60 Jahre! Herzlichen Dank an die erste Generation aus der Türkei und Kriegskinder in Österreich!
Es waren schwierige Jahre. Aber heute auch. Mit anderen Rahmenbedingungen. Andererseits darf Österreich nicht unter dem Vorwand von Migration und Asyl missbraucht werden. Ja zur Menschlichkeit, Nein zum Missbrauch der Menschlichkeit und der Gesetze.
Heute kommen wieder gebildete Menschen aus der Türkei als Wissenschaftler, Ingenieure, Ärzte, wo Österreich mit der roten Karte sie wieder in allen Bereichen als Fachkräfte braucht und Gastarbeiter holt. Das gilt auch für Deutschland.
Viele MigrantInnen, besonders Menschen aus der Atatürk-Türkei, sind heute stolze ÖsterreicherInnen mit seiner freiheitlich-demokratischen, säkularen Grundordnung und Verfassung der neutralen Republik Österreich. Darauf legen wir Wert und darauf sind wir stolz. Alle Menschen in Österreich, ob Einheimische oder Zuwanderer der vierten Generation, sollten in diesen bewegten Zeiten zu diesen Werten stehen und sie verteidigen.
Als Türkische Kulturgemeinde in Österreich (TKG) sehen wir uns heute, am 15. Mai 2024, gegenüber der ersten Generation von Menschen, die ab dem 15. Mai 1964 aus der Türkei nach Österreich gekommen sind und Österreich klein, aber groß mit aufgebaut haben, von denen die meisten heute nicht mehr am Leben sind, die Österreich geliebt und respektiert haben und uns dieses Erbe hinterlassen haben, in der Pflicht, diese Werte zu verteidigen. Der Rest ist dann ganz einfach.
Türkische KULTURgemeinde in Österreich(TKG )
Obmann, DI Birol Kilic