Türkische Kulturgemeinde in Österreich (TKG) : „Wir müssen uns gemeinsam gegen die Normalisierung des Hasses stellen“
Heute, am 27. Jänner, gedenken wir, die Türkische Kulturgemeinde in Österreich (TKG), der Millionen Opfer des Nationalsozialismus. Wir müssen verhindern, dass „alte“ und „neue“ Formen von „Antisemitismus und Rassismus“, manchmal in Form von „Kulturalismus“, zu alltäglichen Begleitern und Selbstverständlichkeiten werden.
Wir dürfen rassistischer und antisemitischer Hetze und Ausgrenzung keinen Raum geben und müssen Ausgrenzung, Hetze und Vorurteilen zivilgesellschaftliche und rechtsstaatliche Aufklärung und Wachsamkeit als wehrhafte Demokraten entgegensetzen.
Die Religionen können besondere Akzente für den Frieden setzen – und zwar durch Besinnung auf den Kern aller Religionen zum Schutz der Menschenwürde, aber das Wichtigste ist und bleibt die vernunft- und verstandesgeleitete Ethik, Haltung und Tat in einem freiheitlichen, pluralistischen, liberalen, auf Gewaltenteilung beruhenden Rechtsstaat und Grundordnung, die alle Menschen in einem „vielfältigen“ Österreich verbindet und nicht die verschiedenen Religionen, die wir respektieren. Die Erinnerung darf nicht enden, sie muss auch künftige Generationen, besonders auch die MigrantInnen in Österreich, zur Wachsamkeit mahnen. . Es mag in dieser Zeit naiv klingen, aber wir dürfen in Österreich nicht aufgeben.
Am 27. Jänner 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. Zum Gedenken an die Millionen von Opfern des Holocaust wird seit 2006 weltweit der „International Holocaust Remembrance Day“ begangen.
Dien Türkische Kulturgemeinde in Österreich (TKG) engagiert sich zum Holocaust-Gedenktag auch am 27. Januar 2025 für die Erinnerung an den Mord an sechs Millionen Juden – und für den Kampf gegen alten und neuen Anti-Semitismus.
Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen unter anderem auch MigratenInnen in Österreich zur Wachsamkeit mahnen.
Der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust (International Holocaust Remembrance Day) am 27. Januar wurde im Jahr 2005 von den Vereinten Nationen zum Gedenken an den Holocaust und den 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau eingeführt. Am 27. Jänner 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz von der Roten Armee befreit.
Nicht nur Juden wurden vom Naziregime ermordet, sondern auch Andersdenkende, linke Kommunisten, Sozialdemokraten, christliche Sozialdemokraten, Homosexuelle, Roma-Sinti, Menschen, die nicht als gleichwertig angesehen wurden und sogar Menschen verschiedener Nationen, die das Naziregime nicht unterstützten, sondern kritisierten, also Gegner waren. Auch dafür hat die Türkische Kulturgemeinde in Österreich im Jahre in Mauthausen ein Denkmal gesetzt. Auf dem Gedenkstein für die türkischen Opfer der Jahre 1933-1945 steht in deutscher Sprache: „Wir verneigen uns in Ehrfurcht vor diesen Türken und Juden, die einen qualvollen Tod starben“.
Atatürk: „Friede im Lande und Friede in der Welt“
Dazu der Obmann der Türkischen Kulturgemeinde in Österreich (TKG), Birol Kilic: „Wir sind gegen das Vergessen! Ein weltweites Zeichen der Erinnerung an sechs Millionen ermordete Jüdinnen und Juden muss gesetzt werden. Wir müssen uns erinnern, denn auch heute lebt der Antisemitismus, die Propaganda der Holocaustleugner weiter. Die Türkei hat sich verändert, aber wir stehen auf einem soliden Fundament, wenn wir das Glas halbvoll sehen wollen. Die Türkei hat während des Zweiten Weltkrieges Hunderten von Juden das Leben gerettet, dank ehrenwerter Diplomaten wie den Botschaftern Selahattin Ülkümen, Behic Erken, Necdet Kent und Namik Kemal Yolga. Auch an sie wird in Yad Vashem für immer erinnert. Auch während des Zweiten Weltkrieges gewährte die Türkei Tausenden von Juden nicht nur Asyl, sondern ermöglichte ihnen auch die Ausreise nach Israel, trotz der vielen Unannehmlichkeiten, die durch den Druck des damaligen Naziregimes auf die Türkei entstanden. Unabhängig davon, wie man heute zur Regierungspolitik Israels oder der Türkei steht, muss man hier die Spreu vom Weizen trennen und an diesem ‚International Holocaust Remembrance Day‘ teilnehmen, damit die eigene Kritik auch wahrgenommen wird. Es ist der schmerzhafteste Wendepunkt der Welt, nicht nur für Juden, sondern für die gesamte Menschheit. “
Türkische Kulturgemeinde in Österreich TKG, 26.01.2025, Wien
Quellen:
https://www.youtube.com/watch?v=Kee7zYXnF8c&feature=emb_rel_err
Sammlung Nationalfonds/Zukunftsfonds – Interviews mit Verfolgten des NS-Regimes
Zeitzeugen-Aufnahmen des Vereines „Roma-Service“
Sammlung Lichtblau – Interviews mit Opfern des Nationalsozialismus in Österreich
DIE GESCHICHTE DER TÜRKISCHEN JUDEN
http://www.turkischegemeinde.at/1993/09/die-geschichte-der-tuerkischen-juden/
SELTSAME BEGEGNUNGEN: TÜRKEN IN MAUTHAUSEN
http://www.turkischegemeinde.at/2009/11/seltsame-begegnungen-tuerken-in-mauthausen/
50 JAHRE NACH DEN MASSAKERN VON AUSCHWITZ, TREBLINKA UND DACHAU
http://www.turkischegemeinde.at/1995/09/50-jahre-nach-den-massakern-von-auschwitz-treblinka-und-dachau/
TKG: GEDENKEN AN NOVEMBERPOGROME-„TÜRKISCHER TEMPEL“
http://www.turkischegemeinde.at/2016/11/tkg-gedenken-an-novemberpogrome-tuerkischer-tempel/
TKG-AUFKLÄRUNG: „WAS SAGT DER QUR’AN (KORAN) ZUM JUDENTUM?“
http://www.turkischegemeinde.at/2016/10/tkg-aufklaerung-was-sagt-der-quran-koran-zum-judentum/
AUSZEICHNUNG FÜR EHEMALIGEN MAROKKANISCHEN KÖNIG FÜR DEN SCHUTZ SEINER JUDEN IM ZWEITEN WELTKRIEG!
http://www.turkischegemeinde.at/2015/12/auszeichnung-fuer-ehemaligen-marokkanischen-koenig-fuer-den-schutz-seiner-juden-im-zweiten-weltkrieg/
TKG-GEDENKTAG: 7. NOVEMBER – „LIGHT OF HOPE“
http://www.turkischegemeinde.at/2019/11/tkg-gedenktag-7-november-light-of-hope/
PDF des Buches