Der berühmte österreichische Architekt Clemens Holzmeister, der in Ankara viele Bauwerke errichtet hat, wurde in der Hauptstadt mit einem Denkmal im Garten des türkischen Parlaments geehrt.
Clemens Holzmeister – der Stararchitekt des modernen Ankara
Türkei und die Bauten von Clemens Holzmeister in der Türkei
- Verteidigungsministeriumm 1927–1930
- Militärakademie, 1930–1935
- Stadtvilla Atatürk , 1931–1932
- Zentralbank (Merkez Bankası), 1931–1933
- „Denkmal des Vertrauens“ in Kızılay (Ankara)
- Emlak-Bank, 1933–1934
- Oberster Gerichtshof, 1933–1934
- Österreichische Gesandtschaft, 1933–1934
- Wirtschafts- und Landwirtschaftsministerium, 1933–1935
- Innenministerium, 1932–1934
- Parlamentsgebäude, 1938–1963
Ankara/Wien. Das Parlamentsgebäude, die Stadtvilla Atatürk, das Verteidigungsministerium, das Innenministerium, der Oberste Gerichtshof, die österreichische Botschaft – all diese Gebäude in Ankara wurden von Clemens Holzmeister erbaut. Nun wurde der österreichische Architekt mit einem Denkmal im Garten des Parlaments geehrt. Bei der Eröffnung waren der stellvertretende Parlamentspräsident Mehmet Sağlam und der Präsident der österreichisch-türkischen Freundschaftsgruppe Georg Keuschnigg anwesend. Sağlam betonte in seiner Rede, dass die bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Staaten Höhen und Tiefen haben, aber die Hauptsache sei, die Beziehungen basieren auf Zuneigung und Freundschaft.
„Während des Ersten Weltkriegs waren die osmanischen und österreichischen Soldaten Waffenbrüder. Nach der Gründung der Republik haben die österreichischen Architekten und Künstler einen großen Beitrag geleistet. Aber der berühmte Architekt Holzmeister hat eine besondere Stellung. In den Jahren 1938 bis 1954 hat Holzmeister in der Türkei gelebt. Nachdem er den ersten Preis bei einem Wettbewerb gewonnen hatte, wurde er ausgewählt, um das Parlamentsgebäude zu erbauen. Im Jahr 1940 lehrte er an der Technischen Universität Istanbul.
Neben seinen Bauwerken war auch seine Person selbst hoch angesehen, vor allem für die Jugendlichen in Ankara galt er als Vorbild, da durch seine Werke an die Republik erinnert wurde.“, so Sağlam. Außerdem stammen von Georg Keuschnigg, Mitglied des Bundesrates, folgende Worte: „Als die österreichisch-türkische parlamentarische Freundschaftsgruppe haben wir eine große Freude, an der Eröffnung des Denkmals zur Ehrung des berühmten Architekten teilnehmen zu dürfen. Die Errichtung dieses Denkmals ist der Höhepunkt des Gedenkens an Holzmeister.“
Am 24. November wurde als Schlusspunkt zahlreicher, dem österreichischen Architekten Clemens Holzmeister gewidmeter Veranstaltungen der letzten Jahre, im Park der „Großen Türkischen Nationalversammlung“, eine Holzmeister-Gedenk-Ecke enthüllt. Holzmeister hatte den Park zwischen 1939 und 1961 als sein Hauptwerk in der Türkei errichtet.
Die Zeremonie fand während des Aufenthalts der „Österreichisch-Türkischen Parlamentarischen Freundschaftsgruppe“ in der Türkei statt. Die Eröffnungsreden hielten der Vorsitzende der Freundschaftsgruppe, Bundesrat Georg Keuschnig, und der stellvertretende Parlamentspräsident, Mehmet Saglam. Bereits einige Tage zuvor war im Ankaraner Stadtteil Oran ein Holzmeisterpark mit einer Büste Holzmeisters durch den Bürgermeister der Gemeinde Cankaya, Bülent Tanik, und der Österreichischen Botschafterin Heidemaria Gürer im Beisein der Tochter Holzmeisters, Barbara Mohapp, eröffnet worden. Diese Eröffnung hatte im Rahmen eines von der türkischen Holzmeisterspezialistin Aydan Balamir veranstalteten Holzmeistersymposiums und Ausstellung seiner Aquarelle im „Cer Modern“-Museum in Ankara stattgefunden. Balamir hatte schon 2010 eine umfassende Publikation über die Werke Holzmeisters in der Türkei herausgegeben und dafür eine österreichische Auszeichnung sowie einen internationalen Architektenpreis erhalten.
Außer dem Holzmeisterpark und der Gedenkstätte im türkischen Parlament war bereits 2008 durch den damaligen Wiener Stadtrat Rudolf Schicker im Ankaraner Stadtteil Yildiz eine Holzmeisterstraße eröffnet und an seinem ehemaligen Wohnhaus eine Erinnerungsplakette angebracht worden. Außerdem wurde auch ein von der Österreichischen Botschaft in Ankara entworfener „Holzmeisterführer durch Ankara“ dem Publikum vorgestellt.
Clemens Holzmeister kann als „Staatsarchitekt der Türkei“ bezeichnet werden. Er lebte von 1938 bis 1953 ständig in der Türkei gelebt, neben seiner Lehrtätigkeit in Istanbul hauptsächlich in Ankara. Bereits davor war er von Atatürk zum Aufbau der neuen Hauptstadt Ankara in die Türkei eingeladen worden. Zu seinen 15 Bauten in Ankara gehören neben dem Parlament ebenso wichtige Gebäude wie der Präsidentenpalast, einige Banken und die wesentlichsten Gebäude des Ministeriumsviertels, sowie die österreichische Botschaft. Gemeinsam mit dem österreichischen Bildhauer Anton Hanak errichtete er auch das „Sicherheitsdenkmal“ im Regierungsviertel. Neben den imposanten Werken Holzmeisters prägte auch der österreichische Bildhauer Heinrich Krippel die türkische Geschichte.
Krippel zeichnete sich unter anderem für das wichtigste Reiterstandbild Atatürks in Samsun verantwortlich. Seit kurzem befindet sich neben dem Atatürk-Reiterstandbild in Samsun auch eine Krippel-Straße. Die erwähnten Holzmeister- und Krippel-Aktivitäten der letzten Jahre gehen auf die Initiative der Österreichischen Botschaft in Ankara zurück.
Straße in Ankara nach Architekt Clemens Holzmeister benannt (24.02.2009)
In der türkischen Hauptstadt Ankara ist eine Straße nach dem österreichischen Architekten und Stadtplaner Clemens Holzmeister (1886-1983) benannt worden.
Clemens Holzmeister wurde 1927 nach Ankara berufen, wo er mit seinen Bauten das Stadtbild prägte. 1938 emigrierte der Architekt in die Türkei, wo er als Dozent an der Technischen Hochschule in Istanbul tätig war.
Neben seinem ersten Bau, dem türkischen Verteidigungsministerium, schuf Holzmeister in Ankara unter anderem die Stadtvilla Atatürk, die Österreichische Botschaft, den Obersten Gerichtshof, das Innenministerium und das Parlamentsgebäude.
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