Wien , 26.06.2020 / Die Türkische Kulturgemeinde in Österreich (TKG) hat mit über 30 türkischen NGO Vereinen und mit mehreren Unternehmern in Favoriten gesprochen, die sich verwundert gezeigt haben, dass die Ereignisse in den letzten zwei Tagen so dermaßen ausgeartet sind. Sie wollen damit nichts zu tun haben und distanzieren sich von diesen inakzeptablen Vorfällen und verurteilen diese scharf.
Sehr schockiert zeigt sich auch der Klein-Unternehmer Baba Kokerec, da seine Fenster von einer österreichischen Dame, die vermummt war, zerstört wurden. Nicht nur das, er wollte seinen Namen nicht nennen, da er sein kleines Geschäft auf den Beinen halten muss: „Ich stamme aus der Türkei und lebe friedlich in Wien. Ich kenne diese Jugendlichen und auch die gegnerischen Vereine nicht. Ich appelliere an die Menschen, die Probleme aus der Türkei bzw. zwischenmenschliche Probleme, nicht hier in Wien auszutragen.“
Die regionale türkische Presse hat nicht wie behauptet wird, Öl ins Wasser geleert, sondern ganz im Gegenteil über Facebook Live Schaltungen die gesamten türkischsprechenden Österreicher zur Beruhigung aufgefordert, damit die Spreu vom Weizen getrennt wird.
Bei mehreren türkischen Vereinen kennt niemand diese Jugendlichen, unter denen Türken, aber auch sehr viele unbekannte Personen aus verschiedenen Ländern sind.
Es sollte nicht das Wort „Allahu Ekber“ bzw. „Recp Tayyip Erdogan“ in Wien als Slogan verwendet werden um Österreicher bzw. auch alle Menschen aus der Türkei zu provozieren und in ein schlechtes Licht zu stellen. Das das eine Provokation ist, sagen auch alle türkischen Vereine in Österreich und distanzieren sich von diesen Jugendlichen.
Auf der anderen Seite gibt es sehr viel Kritik an der Polizei Wien. Wieso durften die Jugendlichen durch eine Einbahnstraße marschieren? Warum erlaubt die Polizei Wien solche Versammlungen, obwohl es am Mittwoch schon Eskalationen gab, mitten in der Favoritenstraße, in der viele Menschen aus der Türkei leben?
Die Türkische Kulturgemeinde in Österreich (TKG) ruft das Innenministerium und die Polizei Wien hiermit dazu auf, die beiden Gruppen in dem Arbeiterbezirk Favoriten, nicht aufeinander zukommen zu lassen, das Hab und Gut der Menschen zu schützen und hier unter dem falschen Vorwand das Demonstrationsrecht nicht missbrauchen zu lassen. Was wird passieren wenn hier sich tatsächlich Terroristen einmischen. Hier muss nicht Öl ins Feuer gegossen werden. Wir warnen…
Die Mehrheit der Austrotürken will die Probleme aus der Türkei nicht importiert sehen. Man will im Arbeiterbezirk Menschen gegeneinander aufhetzen und hier kann die türkische Community nur der Verlierer sein. Diejenigen, die Probleme aus der Türkei oder der Welt nach Wien bzw. nach Österreich bringen und daraus Politik machen wollen, sind hier nicht willkommen. Wir haben in Österreich genug Probleme. Wir wollen unsere Energie für Österreich verwenden und nicht für den Missbrauch aller Werte inkl. Religionen bzw. Menschenrechte.