Wien. LEGO bedeutet „spiele gut“, nicht „spiele Krieg“. TKG sagt „Ja“ zum Dialog, „Nein“ zu Jabba’s Palace. Warum? Die Türkische KULTURgemeinde in Österreich (TKG), mit Sitz in Wien, nimmt das „Bedauern“ des Spieleherstellers LEGO zur Kenntnis und begrüßt den Wunsch zum „Dialog“.
LEGO-Europa, CEO Dirk Engehausen, möchte die Beweggründe der Türkischen KULTURgemeinde in Österreich erfahren. Fazit: LEGO möge den Standpunkt der Kulturgemeinde beherzigen und auf unsere Fragen und Anliegen ehrlich eingehen. Vielen Dank.
Ein österreichischer Vater meldete sich in der Weihnachtszeit bei der Türkischen KULTURgemeinde in Österreich und brachte eine Beschwerde vor. Seine Schwester hatte seinem Sohn in guter Absicht den LEGO-Bausatz „Jabba’s Palace“ des dänischen Spieleherstellers LEGO gekauft. Es stellte sich jedoch heraus, dass die LEGO-Schachtel pädagogischen Sprengstoff enthält. Der Vater reagierte richtig und tauschte den Bausatz im Geschäft um. Dr. Melissa Günes, Generalsekretärin der Türkischen KULTURgemeinde in Österreich, prüfte die Beschwerde und stellte tatsächlich pädagogisch verwerfliche Mängel und kulturell fragliche Assoziationen am Produkt von LEGO Star Wars fest. Jabba’s Palace von LEGO ist dem Original von Star Wars „so realistisch wie möglich nachgebaut“, so Katharina Sasse, Junior Public Relations Manager von EUC Brand Relations (Lego Deutschland) auf Nachfrage von Journalisten.
Was bedeutet LEGO für uns?
LEGO heißt übersetzt „spiele gut“ (dänisch: leg godt) und nicht „spiele Krieg“. „Star Wars“ hingegen bedeutet „Krieg der Sterne“ und nicht „Friede der Sterne“. Frieden stiften mit Wort und Tat ist gut, Krieg fördern, sei es mit Worten oder Taten, ist böse. Wird hier in verkehrter Weise das „gute Kriegsspiel geachtet“ und das „böse Kinderspiel geächtet“?
„Al Jabbar“ bedeutet im Koran „der Allmächtige“ und ist einer der 99 Namen Allahs. Ist nicht allein dieser Name für die Firma LEGO schon verdächtig genug? Ebenso, dass Jabba, der allmächtige Oberverbrecher, Schmuggler und Sklavenherr im LEGO-Spiel in einem, einem orientalischen Harem ähnlichen Palast wohnt, irdischer weise gern eine orientalische Wasserpfeife raucht, anstatt aus einem typischen Wikingerhorn einen Liter Bier zu trinken und sich mittels einer schwebender Plattform fortbewegt, einem fliegenden orientalischen Teppich. Warum trägt Jabba kein Wikingerhelm mit zwei blonden Zöpfen sondern schwebt als Nacktschnecke auf einem orientalischen fliegenden Teppich?
Die Wasserpfeife ist ein klarer kultureller Hinweis auf den arabischen, orientalischen und/oder muslimischen Hintergrund. Die anderen bösen Charaktere mit asiatischen Gesichtszügen (Augen und Kopfform) sind wie hirnlose sektenartige Mönche, die ihr Gehirn jeden Abend beim allmächtigen JABBA aufladen müssen! Das Ladegerät wird von vier asiatischen Samuraischwertern wie ein Zelt gehalten! Wird hier der allmächtige islamische AL JABBAR Gottnamens Allah in subtiler Weise, aber ohne den Namen geändert zu haben, in einen allmächtigen Verbrecher Jabba umgewandelt, der mit Wasserpfeife auch seinen Kulturkreis allegorisch kodifiziert und uns eine Sachverhaltsklage aufgrund §130 StG (BRD) leichter macht?
Quelle:
http://dejure.org/gesetze/StGB/130.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Volksverhetzung
Warum hat LEGO für dieses Spiel eine angebliche Prinzessin, die wie eine orientalische und arabische Bauchtänzerin verkleidet ist und auf herabwürdigende Weise, auf dem Schoß des allmächtigen Jabba sitzt produziert? Welche europäische Prinzessin ist wie eine Bauchtänzerin verkleidet? Keine. Welche Wikinger Häuptlingstochter ist als Bauchtänzerin verkleidet? Keine. Auch keine arabische oder türkische Prinzessin kleidet sich so, aber eine Tänzerin schon. Also ist man hiermit bei der Vorurteilsbildung gegenüber einem Glauben, einem Kulturkreis durch Klischees näher gekommen, die muslimisch, arabisch, islamisch und orientalisch sind. Dass LEGO die Prinzessin gegenüber dem älteren Produkt Nr.4480 nicht mehr mit Kette produziert, ist kein Grund, dass wir unrecht haben, ganz im Gegenteil unterstreicht das die Frage nach dem Warum. Nämlich dem Verschwinden der Ketten, wo sie noch in der Filmszene klar aufscheinen, sogar bei der Messepräsentation bei Star Wars werden die orientalischen Models in Bauchtanzanzügen und in Ketten vorgeführt. Lego und die gesamte Welt weiß, dass hier bei Jabbas Palast alle bekannten Vorurteile und Klischees in LEGO-Plastikspiele eingegossen wurden und unter dem Vorwand „spiele gut“ (lego) eine der hinterhältigsten bedenklichsten Volksverhetzungen stattfindet. Tag um Tag, Monat um Monat, Jahr um Jahr durch Jabbas Palast von LEGO.
Wir bitten die Verantwortlichen bei LEGO hiermit höflich, bei diesem Spiel dringend Änderungen durchzuführen sowie das öffentlich bekannt zu machen.
Das würde keine Schwäche, sondern Stärke zeigen. Wir würden das mit großem Respekt und Anerkennung begrüßen, weil wir gerne Kekse essen und heißen Kakao trinken, während wir mit LEGO-Steinen spielen, aber eines nicht mögen: die Diagnosen von uns zu verwässern, ins Lächerliche, also durch den Kakao zu ziehen, kurz die Opfer als unwissende Täter bzw. die Feuerlöscher als Brandstifter darzustellen. Der §130 Volksverhetzung in Deutschland und der §283 Verhetzung in Österreich und die entsprechenden Gesetze in der Welt sind nicht umsonst von Parlamenten im Namen des Volkes verabschiedet worden.
Spielt LEGO mit dem Feuer?
Auf was sollen wir besonders bei diesem umstrittenen Kinderspiel achten und welche Bedeutungen sind damit verknüpft? Ein Beispiel, das später noch genauer erläutert wird, ist der Charakter Jabba, dessen Name arabisch (El Jabbar) klingt und welcher ausgerechnet eine typisch orientalische Wasserpfeife raucht. Jabba könnte auch eine englische Pfeife benutzen oder ein großes Bier trinken.
Das Spiel mit „Star Wars“ ist grundsätzlich bedenklich. Denn „Star Wars“ wird übersetzt mit „Krieg der Sterne“. Selbstverständlich spielt das Heldenepos in einer anderen Ecke des Universums. Natürlich ist aber auch jeder Charakter, jedes Wesen, jede Person und jedes Gebäude irgendwo Sinnbild und Abbild unserer Realität, auch wenn es stark mit Science Fiction und sprühender Phantasie, des zugegebenermaßen genialen Produzenten George Lucas, vermischt ist. Und genauso prägen diese Charaktereigenschaften und Bilder auch unsere Kinder und Jugendlichen – und zwar hier auf der Erde und nicht auf einem anderen Stern in einer anderen Galaxie!
Baujahr 2003 – LEGOs Jabbas Palast: Eine angekettete Frau am Schoß des Bösewichts Jabba, der Wasserpfeife raucht
Wir haben hier auf unserem Planeten Verantwortung zu tragen und denken deswegen, dass dieses Spiel „Jabba’s Palace“, welches seit Juni 2012 auf dem Markt ist, als pädagogischer Sprengstoff anzusehen ist. Zu beachten ist, dass die Version des Spiels um das Jahr 2003 im Vergleich zu der Version von Juni 2012 gerade in den von uns angesprochenen und kritisierten Punkten sehr stark verändert wurde. Wieso hat LEGO in den letzten zehn Jahren das Spiel dermaßen orientalisiert und mit asiatischen Merkmalen versehen? Zum Beispiel wurde der Mann, der die Axt in der Hand hält, mit erkennbar asiatischen Augen und einer dementsprechenden Kopf- und Haarstruktur versehen. Der Bösewicht Jabba wurde mit seiner Wasserpfeife zum Plastik gewordenen Orientalen usw. Noch dazu, wie deutlich zu erkennen ist, fehlen auf der älteren Version die stilisierten Merkmale: Der LEGO-Jabba-Palast, welcher im Jahre 2003 produziert wurde, ähnelt nicht einem Minarett oder Tempel – aber in der heutigen Version von 2012 schon.
Gott sei Dank: LEGO verzichtet, in der neuen Version von Jabbas Palast auf die Frau in Ketten. Frage: Warum bleibt aber die Wasserpfeife, bitte?
Man muss sich auch fragen, warum im aktuellen LEGO-Bausatz „Jabba’s Palace“ die Prinzessin in Ketten fehlt (die „Prinzessin Leia Organa“ aus Star Wars Episode VI, Return of the Jedi). Bei genauerer Betrachtung, sieht man bei der LEGO-Ausgabe von 2003, eine in Jabbas Nähe angekettete Frau. Er hält in der linken Hand eine Wasserpfeife und auf der rechten Seite befindet sich die, wie im Film, als Bauchtänzerin verkleidete Prinzessin in Ketten. Ist das nicht genug? Schon damals wurde Jabba als Orientaler mit der gefesselten Frau produziert, was durchaus als pädagogischer Sprengstoff bezeichnet werden kann. So ein gewaltsamer Film-Charakter, der menschliche („humanoide“) Frauen schlecht behandelt, wird von LEGO als Kinderspielzeug produziert.
Vielleicht wollte man die Frauenrechtlerinnen nicht verärgern und hat deshalb die oben erwähnte LEGO-Frau einfach weggelassen. Vielleicht hat man auch pädagogisch eingelenkt. Das alles zeigt jedenfalls, dass hier etwas nicht in Ordnung ist, was unsere Sorge und Kritik bestärkt. Insgesamt gibt bei der Version von 2012 mehr Waffen und brutale Gesichtszüge als in jener von 2003. Die alte Version ist heute noch auf eBay erhältlich gewesen.
Ein neues Spiel von LEGO: Jabba’s Palace seit ca. 6 Monaten (Juni 2012) auf dem Markt?
Eine Frage: Warum heißt das im Juni 2012 herausgebrachte Spiel gerade „Jabba’s Palace“? Und woher könnte das Wort Jabba stammen? Was sind seine etymologischen Wurzeln? Wir fanden zum grausamen Bösewicht, welcher eine orientalische Wasserpfeife raucht, faszinierende Parallelen:
Al Jabbar: Bedeutungen
Die Wörter Cabbar (türkisch) oder Al Jabbar (arabisch) kommen im Koran vor und haben viele Bedeutungen, wie zum Beispiel die Eigenschaft des allmächtigen Gottes. Die jeweiligen Anfangsbuchstaben mit „tsch“ (wie tschechisch) oder „j“ (wie jagen) ausgesprochen. Will man im Falle des Sportlers Kerim Abdul Cabbar [Jappar] den Namen übersetzen oder deuten, so kommt man auf „Diener des Allmächtigen“, denn Abdul lässt sich mit „Diener“ und „Cabbar“ oder „Jabbar“ mit „der Allmächtige“ übersetzen.
„Al Jabbar“ (Cabbar, Gabbar) vereint mehrere Bedeutungen:
Al Jabbar kann mit „Der Allmächtige“ gleichgesetzt werden, auch mit „Intellekt“, „Schöpfer“, „Einheit“ und R“ückkehr aller Dinge in das Eine“, welches das Prinzip und der Grund aller Existenz ist.
Quelle:
http://www.namesofallah.com/eng/html/n009.htm
Der Terrorist, Warlord und Clanchef Jabba der Hutte in LEGOs „Jabba’s Palace“, liebt es, Wasserpfeife zu rauchen und seine Opfer töten zu lassen. Er ist Anführer einer Verbrecherorganisation und fühlte sich stets zu humanoiden Frauen hingezogen, welche als orientalische Bauchtänzerinnen verkleidet und mit einer Kette gefesselt, auf seinem Schoß sitzen, während er Wasserpfeife raucht.
Es ist damit doch offensichtlich, dass sich für die Figur des hässlichen, grausamen Bösewichts Jabba und die ganze Szenerie an rassistischen Vorurteilen und gemeinen Unterstellungen gegenüber den Orientalen, Arabern, Türken und Asiaten bedient wurde. Sie werden mit hinterlistigen und kriminellen Persönlichkeiten (Sklavenhalter, Terroristen, Verbrecher, Mörder) in Verbindung gebracht.
Stellungnahmen von LEGO CEO Dirk Engehausen
Dirk Engehausen, Europa-Chef der LEGO Gruppe, sagte, dass „Star Wars“ das am besten verkaufte Spiel von LEGO weltweit sei. Ist das nicht bedenklich? Denn gerade beim „Star Wars“-Bausatz „Jabba’s Palace“ wird der Höhepunkt brutalsten Kriegsspiels mit Waffen, Streitäxten, Schwertern und Sturmgewehren erreicht, bei dem asiatische und orientalische LEGO-Figuren als Bösewichte, satanische Mächte und Terroristen in den Köpfen der Kinder einzementiert werden. Ist hier nicht etwas faul? Zumindest pädagogisch, ganz sicher auch philosophisch. Man muss nicht Türke oder Muslim sein, um das verstehen zu können! Der springende Punkt ist natürlich: Inwelche Richtung sollen unsere Kinder kognitiv-neurologisch programmiert werden?
TKG ist sehr gerne bereit für den Dialog
Wir begrüßen das Entgegenkommen von LEGO und gehen gerne auf das mittelbare Angebot eines konstruktiven Dialogs ein.
Wir setzen uns damit eine Vermittlung von wissenschaftlichen Erkenntnissen und eine Erörterung von kulturellen und pädagogischen Problemen zum Ziel.
Wichtig ist, dass LEGO vor allem die Herstellung und nicht nur den Ärger wegen dieses Kriegsspielzeugs bedauert und die Produktion im Sinne der Bedeutung des Wortes „bedauern“ (es ist mir wichtig, es ist mir teuer) in Zukunft überdenkt.
Vorsicht Kultureller Rassismus als Neo-Rassismus
Kultureller Rassismus durch LEGO Kinderspiel Jabba’s Palace?
Wir wollen nicht mit der Rassismus-Keule kommen, man darf aber nicht außer Acht lassen, dass bekanntlich der traditionelle Rassismus auf Ausgrenzung aufgrund körperlicher (physiognomischer) und/oder biologischer (genetischer) Andersartigkeit basiert, während der Neo-Rassismus, also der „kulturelle Rassismus“ auf kulturelle Gebräuche und religiöse Unterschiede setzt. Ist das Vorhandensein von biologischen Rassen inzwischen genetisch widerlegt worden, wird schon die nächste Sau ins Dorf getrieben. Nun versucht man die soziokulturellen Charakteristika wie Herkunft, Gebräuche, Sprache und Religion als Unterscheidungsmerkmal heranzuziehen.
In diese Sparte fallen z.B. die Wasserpfeife, das orientalisch klingende Wort Jabba, Gewaltexzesse, Äxte, Maschinengewehre, asiatisch-samuraische Schwerter, asiatisch und oriuentalisch aussehende LEGO-Spielzeug-Figuren.
Genau diese genannten Unterscheidungsmerkmale hervorzuheben, ist aber die Taktik des als Neo-Rassismus. Gemäß den klassischen Definitionen von Rassismus (wären physische Kennzeichen wie z. B. die Hauptfarbe heranzuziehen. Beim Neo-Rassismus (kultureller Rassismus) fungieren dagegen – wie oben beschrieben – die soziokulturellen Charakteristika wie Herkunft, Gebräuche usw. In dem LEGO-Spiel „Jabbas Palast“ werden unserer Meinung nach alle diese Klischees und Vorurteile, in das Plastikspielzeug eingegossen, in den Händen der Kinder verbreitet und als negative Vorurteile gegen Orientale und Asiaten in den Köpfen einzementiert. LEGO bedeutet wie gesagt: „spiele gut“ und nicht „spiele Krieg“ oder „schüre Hass gegenüber anderen Kulturen“ unter dem Vorwand eines salonfähig gewordenen Namens, „Star Wars“ („Krieg der Sterne“). Wenn sich die Welt heute in ein globales Dorf zu verwandeln scheint, sollten nicht gerade die globalen Markenfirmen, die unter den Konsumenten fast wie Religionen ihre Anhänger („Fans“) haben und geradezu götzenhaft verehrt werden, mehr sozioökonomisches Verantwortungsbewusstsein zeigen?
Was wird im LEGO Kinderspiel Jabbas Palast versucht?
Beim Neo-Rassismus werden gewisse Merkmale, Objekte und Prozesse bestimmten Gruppen zugeschrieben, denen ein besonderes Gewicht verliehen wird. Der furchtbar grausame und primitiv-brutale Terrorist, Jabba der Hutte, liebt es, Wasserpfeife zu rauchen und liebt Frauen, aber nur unter der Bedingung, dass sie orientalische Bauchtanz-Kleidung tragen und angekettet wie ein Hund auf seinem Schoß sitzen.
Wehret den Anfängen!
Es ist offensichtlich, dass für die Figur des hässlichen Bösewichts Jabba und die ganze Szenerie rassistische Vorurteile und gemeine Unterstellungen gegenüber den Orientalen und Asiaten als hinterlistige und kriminelle Persönlichkeiten (Sklavenhalter, Anführer von Verbrecherorganisationen, Terroristen, Verbrecher, Mörder, Menschenopferung) bedient wurden. Erschreckend ist auch die rot-schwarze Teufels-Fratze (der Sith „Darth Maul“ aus Star Wars Episode I und The Clone Wars) auf der Schachtel rechts oben, die zumindest ein augenfälliges Signal ist, dass das Spiel nicht am Weihnachtsabend unter dem Christbaum liegen sollte, wie es am 24. Dezember 2012 in Wien der Fall war.
Eben diese ausgewählten bedeutsamen Eigenschaften, Merkmale und Objekte fungieren dann als Erkennungszeichen und Brandmarken für die Orientalen, Asiaten, Moslems oder Türken im Allgemeinen und werden dann bei Bedarf hervorgezogen, um diese Bevölkerungsgruppen zu „kategorisieren“ und zu „klassifizieren“. Was darauf folgt, kennen wir aus der Geschichte und sagen: Wehret den Anfängen!
Unsere Bausteine für einen konstruktiven Brückenbau
Wir wollen, dass der Legostein wieder „salonfähig“ wird! Kriegsspielzeug gehört weder in einen europäischen Salon, noch ins Kabinett oder ins Kinderzimmer und auch nicht ins Wohnzimmer und sicher nicht unter den Weihnachtsbaum, wie wir es am 24. Dezember 2012, in Wien erlebt haben.
Jedes Unternehmen, das „Kleinkinder“, „Kinder“ und „Jugendliche“ zu seiner Zielgruppe zählt, wie eben auch der Konzern LEGO, sollte mehr Sensibilität bezüglich der sozialen und pädagogischen Verantwortung zeigen! Es ist zu bedauern, dass LEGO mit Kampf- und Kriegsspielen unsere Wohnungen verseucht und damit auch noch Geld verdient.
Es geht um LEGOs Kriegsspiele, die in unseren Augen pädagogischer Sprengstoff sind. LEGO nimmt sich bei der Kreation und Produktion von Kinderspielzeug brutale Filmgeschichten, Bösewichte, Krieger, Gefängnisse und Tötungsmaschinen zum Vorbild. Die Frage muss erlaubt sein, ob in den kinematischen Vorlagen nicht auch religiöse Riten und Übungen, sakrale Gegenstände und göttliche Attribute verunglimpft werden, ja Gott selbst beleidigt wird (Blasphemie oder Gotteslästerung) Hier wird aus Spiel blanker Ernst. Das sind unsere Beweggründe, darum sollte es zu einem Dialog kommen, denn dieser ist essentiell für einen konstruktiven, interkulturellen und interreligiösen Brückenbau. Beginnen wir bitte mit dem LEGO Spiel „Jabba’s Palace“. Es würde uns für den Anfang als Umdenkprozess genügen, denn dieses Spiel ist ein pädagogischer Sprengstoff mit vielen Verhetzungen.
Unsere Beweggründe – unsere Forderungen
Unsere Begründung ist, dass das LEGO-Gebäude „Jabba’s Palace“ sowohl einer Moschee als auch einem Tempel und der Turm einem Minarett sehr ähnelt. In Verbindung mit den Spielfiguren und ihren Waffen (Raketen, Kanonen, Laserpistolen, Gewehren und Samuraischwertern) kann bei Kindern der Eindruck entstehen, der Islam sei eine per se gewalttätige Religion und die Orientalen oder die Asiaten seien per se Kriminelle. Diesen Eindruck erweckt vor allem der Wasserpfeife rauchende Jabba, welcher den Oberbösewicht der Star-Wars-Episoden I, IV und VI sowie bei The Clone Wars, darstellt.
1. Unsere Beweggründe sind leicht zu verstehen, wenn man sich für internationalen Frieden, ein harmonisches Zusammenleben, gelungene Integration, treue Heimat- und verständnisvolle Nächstenliebe, einsetzen will. Das bedeutet einen respektvollen Umgang mit allen Menschen, egal welcher Religion, Nation und Sozialisation, Sprache und Schrift.
2. LEGO sollte nicht auf primitive Pattern und negative Vorurteile, auf verletzenden Klischees, auf Kriminalität, Korruption, Krieg und Vernichtung bauen wie das beim Jabba’s Palace leider der Fall ist.
3. LEGO sollte friedliche und friedensfördernde Denkmuster bei Kindern und Jugendlichen fördern!
Ausreden reichen nicht
Bisher ist LEGO auf die einzelnen Vorwürfe und Fragen der Türkischen KULTURgemeinde nicht eingegangen und hat sich in Ausreden und Plattitüden gerettet. (Stand Februar 2013)
Worum geht es uns konkret?
1.) Es geht hier nicht nur um die Religiosität, sondern darum, dass der Bogen größer gespannt werden muss. Die Türkische KULTURgemeinde ist ein säkularer Verein, der gegen jeglichen politisierten Glauben ist – auch gegen den „politischen Islam“. Es geht im Großen vor allem um den Frieden in Europa und im Kleinen, um den Frieden in den Spielzimmern unseres Nachwuchses. Denn unsere Kinder – welcher Religion auch immer sie angehören – sind die Zukunft des Kontinents!
2.) Uns geht es um das friedliche Zusammenleben vieler Kulturen. Und das beginnt zu Hause. Wir würden es begrüßen, wenn LEGO für den Frieden zwischen den Kulturen und unter den Menschen einen positiven Beitrag leisten will und dazu auch Taten sprechen lässt! Weg mit „Jabba’s Palace“!
3.) LEGO war immer ein Konzern, dessen Spiele im wahrsten Sinne des Wortes „salonfähig“ waren. Kinder mit LEGO-Spielzeug waren und sind immer gerne gesehen und es gibt keinen Erwachsenen, der nicht gerne mit den kleinen Bauklötzen kreativ mitspielt, lassen die LEGO-Steine doch der blühenden Phantasie freien Lauf! Die Vielfalt der Verwendbarkeit und die Kombinationsvielfalt von LEGO- Steinen ist die Stärke dieser genialen Erfindung. Es wäre schade, wenn gerade der LEGO-Stein zum Stein des Anstoßes würde, wie es einer, der wenigen selbstdenkenden Journalisten, Cornelius von Bismarck auf Spiegel Online, vor kurzem so treffend formuliert hat.
Quelle: „Hagia Sophia oder Jabbas Hütte: Lego-Stein des Anstoßes“
(Cornelius von Bismarck auf Spiegel Online)
4.) Mit „Jabba’s Palace“ und dem „Todesstern“ – einer ebenso verwerflichen Kreation von LEGO Star Wars – verabschiedete sich LEGO von pädagogisch wertvollen Spielen, mit denen sinnvollerweise die ganze Familie – Geschwister, Eltern, Großeltern und Freunde – spielen können und sollen.
Globale Wirtschaft soll integrieren – nicht divergieren!
Dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn in der Realität Kinder, Jugendliche und Erwachsene in politischen, religiösen und sozialen Auseinandersetzungen zu den Waffen greifen, weil sie mit solchen Jabbas Palast-Spielen Respektlosigkeit gegenüber den anderen Kulturen und Gewalt in die Wiege gelegt bekommen haben! Die globale Wirtschaft sollte das nicht unterstützen, da Ihr immer auch schon die Aufgabe zur Integration zugekommen ist, die man nicht unterschätzen sollte.
Wir wollen zuallererst Frieden in den eigenen vier Wänden haben. Dieser Friede wird durch Kriegsspielzeug wie LEGOs „Jabba’s Palace“ empfindlich gefährdet!
Friede zu Hause. Friede im Land. Friede in der Welt. Das ist unser Motto! Wir wünschen uns, dass LEGO dazu weltweit seinen Beitrag leistet.
Was wollen wir nicht?
Nur mit dem Finger auf Lucasfilm zu zeigen, ist bedenklich und traurig! Wir wollen nicht, dass LEGO den Krieg aus dem All, aus einer blutrünstigen Hollywood-Galaxie, die uns letztendlich fremd und unbekannt ist, nach Europa bzw. in die Welt schleust, in unser Haus bringt und unter unseren Weihnachtsbaum legt. Wir wollen nicht, dass LEGO Vorurteile gegen andere Kulturen und die damit verbundenen Religionen, seien es orientalische oder asiatische, schürt.
Fehl am Platz: Dort läuft der Dieb!
Hier darf sich, bitteschön, LEGO nicht aus der Verantwortung stehlen! Mit dem Finger auf den mächtigen Konzern Lucasfilm, der 2012, von der noch mächtigeren Walt Disney Company gekauft wurde, zu zeigen, halten wir für bedenklich und traurig. Hier sind durchschaubare Feigenblätter, enthüllende Vorwände und dreiste Schuldzuweisungen wie „Dort läuft der Dieb!“ bitteschön fehl am Platz.
Warum fordert die Friedensnobelpreisträgerin Europäische Union die Unternehmerische Gesellschaftsverantwortung (CSR)?
Der Begriff „Corporate Social Responsibility (CSR)“ bzw. „Unternehmerische Gesellschaftsverantwortung“ wurde nicht von uns erfunden, aber selbst jeder kleine Wiener Käsekrainer-Verkäufer übt sich als Mini-Firma in der unternehmerischen Sozialverantwortung aus, einfach und selbstverständlich. Warum nicht ein Weltkonzern wie LEGO mit der Zielgruppe von Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen? Oder haben wie hier etwas übersehen?
Die EU hat im Oktober 2011 die CSR genau definiert. CSR ist: Der freiwillige Beitrag der Wirtschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung, die über die gesetzlichen Forderungen (Compliance) hinausgeht. Das heißt, es geht um eine positive unternehmerische Moral, um Arbeits- und Sozial-Ethik.
Quelle: Kommission der Europäischen Gemeinschaften: Grünbuch: Europäische Rahmenbedingungen für die soziale Verantwortung der Unternehmen (Brüssel, den 18.07.2001) – http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/site/de/com/2001/com2001_0366de01.pdf
Es ist an LEGO, als Spielzeug-Riese, gesellschaftspolitische Verantwortung zu übernehmen!
TKG fordert eine Europäische Spielzeug-Friedenskonferenz
Das ist kein pazifistischer, naiver und weltfremder Ansatz, das ist die Forderung der kognitiven Pädagogik und der Neurobiologie, der Gehirn- und Verhaltensforschung an Kleinkindern, Kindern, Teenagern und Jugendlichen. Um nicht zu sagen, des primitiven Hausverstands.
LEGO heißt übersetzt „spiele gut“. Soll es in Zukunft „spiele böse“ heißen?
Verpflichtet uns nicht der Friedensnobelpreis 2012 für die EU, noch mehr auf den Frieden hinzuwirken? Oder dürfen wir uns jetzt im Ohrensessel gemütlich zurücklehnen und das Kriegsspielzeug wieder hervorholen?
Nein, das wollen wir nicht! Wir wollen nicht, dass LEGO die Gier der Menschen ausnützt, sondern im Gegenteil bei der Suche nach sinnvollen Spielzeugen Phantasie entwickelt und die moderne Forschung nicht ignoriert, sondern respektiert und integriert.
Wir möchten, dass der Friedensnobelpreis als Auftrag und nicht als Schulterklopfen verstanden wird. In diesem Sinne wollen wir noch einen Schritt weiter gehen und uns als Türkische KULTURgemeinde daran aktiv beteiligen.
Deshalb fordern wir eine Europäische Spielzeug-Friedenskonferenz der Spielzeug-Hersteller, Staaten, Religionsgemeinschaften und NGOs – eine Dialog-Konferenz, die sich positive Taten zum Ziel setzt.
Auch die Politik muss handeln
Es bleibt unentschuldbar, dass die Politik noch immer Kriegsspiele, brutale Computer-Games und andere Instrumente zur Desorientierung der Kinder duldet und nicht unterbindet. Mit der Eigenverantwortung der Eltern ist es leider nicht getan und sich auf den freien Markt auszureden ist fahrlässig.
So bauen wir nicht an der Zukunft Europas, so werfen wir Europa die Streitaxt in den Rücken! So untergraben wir seine Fundamente und sprengen seine Tore. Erkennen Sie diese Sprache? So werden Mauern errichtet und Todesstreifen gezogen, wo Ähren wachsen und Sonnenblumen blühen sollten! Können Sie sich noch daran erinnern?
Was bedeutet der Friedensnobelpreis 2012 für die Europäische Union?
Die Europäische Union hat 2012 den Friedensnobelpreis erhalten. Es heißt, jeder Bürger darf sich nun als Preisträger bezeichnen. Wirklich jeder?
Wenn sich heute im 21. Jahrhundert ein Spielzeughersteller Lizenzen bei Lucasfilm für die Marke „LEGO Star Wars“ sichert, muss die Frage erlaubt sein: Kann das im Sinne der Werte der EU sein!?
Wenn kulturelle Gefühle verletzt und primitive Klischees bedient werden, wenn Teufelsfratzen von Spielzeugschachteln grinsen, muss LEGO mit harscher Kritik rechnen. Es bleibt uns als Türkischer KULTURgemeinde in Österreich völlig unklar und schleierhaft, wie solche Bilder bei den Kindern und Jugendlichen ein friedliches Zusammenleben in einem vereinten Europa fördern sollen!
Wie ernst nimmt LEGO den Friedens-Nobelpreis für die EU?
Wenn die EU den Nobelpreis für den Frieden erhalten hat und nicht für die Unterstützung von Krieg, so sollten die Alarmglocken bei den Spielzeug-Produzenten doppelt stark läuten und CSR für seriöse Firmen wie LEGO umso so wichtiger werden!
Gerade für europäische Firmen und deren Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sollte diese Intention einer Corporate Social Responsibility einen hohen Stellenwert haben!
Die Welt hat unter den europäischen Kriegen in der Vergangenheit viel gelitten, auch Europa wurde zu einem einzigen riesigen Schlachtfeld, zu einem großen Gefängnis. Das soll nun endlich vorbei sein! Die Welt schaut auf Europa. Die Welt erwartet und hofft von Europa, dass es mit seiner großen Macht, Würde und Verantwortung und seinen vielen schmerzlichen Erfahrungen den Frieden zu bewahren hilft und nachhaltige Friedensinitiativen setzt. Viel ist bereits geschehen, viel ist noch zu tun!
Was wir uns von LEGO wünschen…
1. LEGO soll seine gesellschaftspolitische Verantwortung wahrnehmen.
2. LEGO soll keine verletzenden, für Kinder ungeeignete und pädagogisch wertlose Spiele erzeugen.
3. LEGO soll nicht negative Werte in die Familien einpflanzen.
4. LEGO soll aufhören, Kriegsspielzeug (Jabba’s Palace) in friedliche Wohnungen zu importieren.
5. Wir fordern LEGO auf, sich vermehrt auf die gute alte LEGO-Philosophie zu besinnen, die Notbremse zu ziehen und eine Trendumkehr einzuleiten.
6. LEGO soll seine Weichen wieder auf „pädagogisch wertvoll“, „sozial kompetent“ und „sozial verantwortungsbewusst“ stellen. Kinder sollen lernen, was gut und was böse ist und wie man damit konstruktiv umgeht. Sie sollen es spielerisch lernen. Das gelingt nur im Familien- und Freundschaftsverband mit Spielzeug, das dazu geeignet ist.
7. Wir wollen Frieden in LEGOland! (SPIEL GUTland)
Wir fordern nicht zuletzt…
eine Europäische Spielzeug-Friedenskonferenz der Spielzeug-Hersteller, Staaten, Religionsgemeinschaften und NGOs.
Für weitere Fragen:
Türkische KULTURgemeinde in Österreich
Dr. Melissa Günes ,Generalsekretärin
www.turkischegemeinde.at
m.gunes(at)turkischegemeinde.at
Autor: Obmann Dipl.-Ing. Birol Kilic