Türkische Kulturgemeinde in Österreich (TKG) verurteilt Terrorangriffe gegen die Türkei und Anschläge auf die Hürriyet-Redaktion. In der letzten Zeit befindet sich die Türkei in einer angespannten und sehr beunruhigenden Lage, die eng verbunden ist mit dem innenpolitischen Geschehen und auch mit der Hetze diverser in- und ausländischer Kräfte der letzten Jahre. Wir verurteilen im Namen der TKG die Terrorangriffe gegen die Türkei auf das Schärfste und sprechen den Familien der Opfer der Terrorangriffe und anderer Attacken gegen Polizei- und Militäreinheiten unser Mitgefühl aus. Wir verurteilen auch die Anschläge auf die oppositionellen Parteien in der Türkei. Terrorismus darf in keiner Art und Weise toleriert oder gerechtfertigt werden.
Die letzten Ereignisse rund um die Anschläge auf die türkische Tageszeitung Hürriyet zeigen jetzt die unglaublichen Auswirkungen dieser politischen Schieflage auch auf die Medienwelt in der Türkei. Wir bedauern, dass die Zeitung „Hürriyet“ zweimal in 72 Stunden überfallen wurde und verfolgen die aktuellen Ereignisse mit ernsten Befürchtungen.
Das Redaktionsgebäude der angesehenen „Hürriyet“ wurde mit Steinen beworfen und die Mitarbeiter von mit Stöcken bewaffneten Schlägern überfallen. Wir lehnen diese Gewalttat entschieden ab. Die Täter und deren Auftraggeber müssen ausfindig gemacht und vor Gericht gestellt werden. Die Türkische KULTURgemeinde verurteilt solche Angriffe strengstens.
Unsere Sorgen und Ängste um die Demokratie und den Parlamentarismus haben sich zusätzlich dadurch verstärkt, dass man bisher keine einzige Kritik oder Stellungnahme von den regierenden Politikern – vor allem dem türkischen Präsidenten und dem türkischen Premierminister – zu diesen Angriffen gehört hat. Auch die Parteispitzen müssen sich klar zu dem Vorfall äußern.
Die TKG ruft alle österreichischen Parteien, insbesondere die Parlamentarier des Europäischen Parlaments, auf, diesem Schritt eine klare Absage zu erteilen. Alles andere wäre ein Schlag ins Gesicht der Vertreter der Demokratie und der säkularen Muslime in und außerhalb der Türkei.
Die TKG ruft alle Vertreter der diversen österreichisch-türkischen Kulturvereine aus der Türkei, welche sich in Österreich niedergelassen haben, dazu auf, die Konflikte nicht nach Österreich zu tragen. Die Vorstände der diversen Vereine tragen in diesen schwierigen Zeiten eine besondere Verantwortung. Die TKG ersucht höflichst, die Menschen nicht gegeneinander aufzuhetzen. Wir haben in Österreich die Möglichkeit, die unterschiedlichen Haltungen ohne Angst vor Repressalien auf demokratische Weise zum Ausdruck zu bringen.
Die TKG vertraut darauf, dass die Türkei einen Weg aus diesen schwierigen Zeiten finden wird. Dieser Weg soll und muss aber unserer Meinung nach ein demokratischer sein, um den Frieden im Land zu gewährleisten.
Türkische Kulturgemeinde in Österreich (TKG)
Dipl.-Ing. Birol Kilic
Obmann