Weihnachtsbau-(Çam Ağacı) verbindet. Eine kurze Geschichte für die Zukunft
Die Türkische KULTURgemeinde in Österreich (TKG) wünscht allen ein frohes Weihnachtsfest und ein friedvolles Neues Jahr 2025!
Weihnachten ist ein Fest, das von gläubigen, weniger gläubigen und nicht gläubigen Menschen gleichermaßen gefeiert wird.
Kaum jemand kann sich den Feierlichkeiten im engsten Familienkreis oder mit Freunden in Österreich bzw. Deutschland entziehen.
Auch nicht alle, aber zehntausende Menschen aus der Türkei in Österreich und Deutschland. Auch wir freuen uns. Denn die besinnliche Stimmung berührt und erfreut auch viele Menschen aus der Türkei, die Österreich bzw. Deutschland als ihre neue Heimat betrachten. Viele österreichisch-türkische Kinder wünschen sich auch zu Hause einen Christbaum und am nächsten Tag Geschenke. Wir kennen das von uns und von unseren Kindern, die in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in anderen EU-Ländern aufgewachsen und zur Schule gegangen sind. Das ist etwas Gutes und nichts Schlechtes, denn diese Kultur kann uns verbinden.
Wir wollen auch im neuen Jahr das Gemeinsame vor das Trennende stellen, nicht nur in religiösen, sondern auch in politischen und alltäglichen Fragen und Angelegenheiten, weil wir glauben, dass die Werte Europas stärker sind als Hass und Gewalt. Wir alle sind Menschen mit Heimat und Überzeugung und nicht nur Namen oder Nummern auf einem Ausweis!
Warum ist die Tannenbaumkultur auch türkisch?
Die „Urtürken“ und das Tannenbaum- Nardoganfest immer am
Prof. Muazzez İlmiye Çığ(geb. 1914) , eine bekannte und berühmte türkische Sumerologin, starb im Alter von 110 Jahren. Sie war Altertumsforscherin und behauptete und bewies sogar, die Ursprünge des Weihnachtsbaums in der zentralasiatischen Steppe gefunden zu haben.
Vor langer Zeit, so schreibt sie laut Spiegel-Bericht, „huldigten dort die Vorfahren der Türken einem Gott, den sie Ulgen nannten. Dieser Gott trug einen langen Bart und einen langen Mantel und wohnte in einem glitzernden Palast im Himmel.
Zu diesem Palast konnte man nur über einen riesigen Baum gelangen, der vom Mittelpunkt der Erde bis zu den Sternen reichte. Um Ulgen für die Wintersonnenwende zu danken, feierten die Urtürken jedes Jahr am 23. Dezember ein großes Fest.
Irgendwie musste Ulgen ja ihre Gebete erhören. Also schmückten die Menschen einen Baum mit kleinen Bändern, wobei jedes Band einen Wunsch symbolisierte. Dann luden sie ihre Verwandten ein, sangen und tanzten um den Baum herum. Ein Brauch, den später die Hunnen auf ihren Streitrössern nach Europa brachten, wo er bald von den Christen übernommen wurde. Eine interessante Theorie. Deshalb Lametta und Lichterketten überall in Istanbul. In Istanbul lassen sich sogar konservative Muslime von der weltweiten Weihnachtsstimmung anstecken. Zumal der Festtannenbaum, wie oben beschrieben, ohnehin eine Erfindung der „Urtürken“ sei, sagt die streitbare Altertumsforscherin Prof. Dr. Muazzez Ilmiye Çig.
In der Türkei ist der Weihnachtsbaum, der Çam Ağacı genannt wird, auch bei türkischen Familien sehr beliebt und man kann ihn, wie Sie hier sehen, sogar im Internet bestellen. Zwar gibt es immer wieder Stimmen von fundamentalistischen Sekten und Säften, die sich jedes Jahr in der Türkei darüber beschweren, dass es sich um etwas Christliches und nicht Türkisches handelt, aber Millionen von Menschen in der Türkei finden das abstoßend und reaktionär, weil diese Leute die türkische Kultur nicht verstehen und das Land in Steinzeit verwandeln wollen.
https://www.hepsiburada.com/ara?q=cam%20ağacı&sayfa=2
https://www.kikajoy.com/yilbasi-cam-agaci-susleri-nasil-secilir
Gefeiert wird nicht am 24.12. sondern am 31.12.
Das Schmücken des Wichnasbaumes hat für die Türken keine religiöse Bedeutung wie im Christentum, sondern eher eine kulturelle Bedeutung aus der Vergangenheit, noch dazu ein christlicher religiöser kultureller Brauch, den man sehr herzlich findet und es wird am Ende des Jahres 31.12. in der Silvertesnacht das neue Jahr gefeiert mit Geschenken etc.
Nicht für alle, aber für die, die es wollen. Hier, in einem Land wie der Türkei, sieht man, woher die Heiligen Georg, Nikolaus, Barbara, Paulus bis hin zu Helena und viele andere stammen, wo die erste christliche Stadt der Welt wie Istanbul als Konstantinpolis von Konstantin gegründet wurde und damit den Grundstein für die ersten zehn Konzilien in der Türkei legte, wo im Jahre 2025 das erste Konzil in Nikai, dem heutigen Izmit, seinen 1700. Geburtstag gefeiert wird , wo die heutigen vier Evangelien von der ersten Bischofskonferenz unter Konstantin dem Großen beschlossen wurden.
Die Gedanken von Prof. Dr. Muazzez wurden aus dem Türkischen ist wie folgt:
TANNENBAUM BZW. WEIHNACHSTBAUM UND WEIHNACHTSMANN BEI DEN TÜRKEN
Geschmückter Baum und Geschenke als türkische Tradition?
Ja, sogar gleich bei mehreren Bräuchen und Festlichkeiten!
Das wichtigste Fest ist dabei das „Nardugan“- Fest.
Das „Nardugan“-Fest, dessen Ursprünge bis in die vorislamische Epoche reichen, wird von den türkischen Völkerschaften Sibiriens und Zentralasiens noch heute gefeiert.
Sogar eine mit Santa Claus vergleichbare mystische Figur gibt es in der türkischen Welt.
NARDUGAN – WINTERSONNENWENDE-FEST
Das „Nardugan Bayramı“ findet von 21. bis 22. Dezember, zur Wintersonnenwende, statt.
(Nar – Sonne /Licht; Dugan – aufgehen /Geburt = Nardugan/Sonnengeburt; Bayram = Fest)
Im alten Glauben der Türken kämpfen der Tag und die Nacht miteinander. Am 22. Dezember, zur Wintersonnenwende, besiegt der Tag die Nacht. Die Kräfte des Guten obsiegen über die der Dunkelheit.
Die Wintersonnenwende steht für Neubeginn. Die Erneuerung des Kosmos ist der Anlass für das Nardugan Bayramı.
WIE WIRD GEFEIERT?
Die Menschen suchen sich eine Weißtanne (Akçam/ Ak bedeutet Weiß und Çam bedeutet Tanne) in der Umgebung ihres Dorfes und schmücken diese hübsch, ohne sie zu fällen.
Zu Füßen der Tanne werden Geschenke ausgelegt und die Dorfgemeinschaft versammelt sich unter der Tanne. Die Bewohner sind festlich gekleidet und essen, trinken, singen und tanzen zusammen.
DER BAUM IN DER TÜRKISCHEN MYTHOLOGIE
Den Türken der vorislamischen Zeit waren Bäume heilig. Sie glaubten, dass im Zentrum des Universums ein mächtiger Baum steht, der tief in der Erde wurzelt ist und bis zum „siebten Stock“ des Himmels rankt.
Diesen nannten sie hayat ağacı (Lebensbaum). Der Lebensbaum erlaubte es den Menschen, mit Gott oder den Göttern (es gab je nach Ort und Zeit sowohl Monotheismus wie Vielgötterei unter den Türken) in Kontakt zu treten.
Die zum Nardugan Fest geschmückte Tanne steht symbolisch für den Lebensbaum. Die Dorfbewohner machen Streifen aus Stoff oder Papier an ihre Zweige fest, mit denen sie der göttlichen Kraft ihre Wünsche für das neue Jahr übermitteln.
VON ZENTRALASIEN NACH EUROPA?
Das Nardugan Fest ist viele Tausende Jahr alt. Die krimtatarisch-türkische Historikerin Muazzez İlmiye Çığ vertritt die These, dass der Brauch des Baumschmückens mit den prototürkischen Hunnen aus Zentralasien nach Europa kam und germanische Stämme, die unter hunnischer Hegemonie lebten, diesen von den Hunnen übernommen haben.
AYAZ ATA – DER TÜRKISCHE SANTA CLAUS
Was im Westen der Weihnachtsmann ist, ist den sibirischen und zentralasiatischen Türken als Ayaz Ata (Ayaz- Frost; Ata- Vater= Ayaz Ata /Väterchen Frost) bekannt.
Analog zu Santa Claus, der zur Weihnachtszeit die Kinder beglückt, erfüllt Ayaz Ata die Wünsche der Kinder in Eurasien. Doch tritt Ayaz Ata immer zusammen mit seiner Enkelin Kar Kızı auf (Kar- Schnee; Kız- Mädchen= Kar Kızı/ Schneeprinzessin) Übrigens haben die slawischen Völker in Djed Moroz und Snegurochka zwei Figuren, die mit denen der Türken des uralaltasiatischen Raumes identisch sind. (Das russische „djed“ (Großvater) ist dem türkischen „dede“ (Großvater) erstaunlich ähnlich.)
GELEBTE UND VERGESSENE TRADITIONEN
Nardugan, Ayaz Ata und Kar Kızı sind den tatarischen aserbaidschanischen, usbekischen, kasachischen, kirgisischen, turkmenischen, tschuwaschischen, baschkordischen, yakutischen Türken wohl vertraut.
Anders in Anatolien. Noch im 17. Jahrhundert wurden am osmanischen Hof bei Festivitäten Bäume geschmückt; das ist von Chronisten und durch Zeichnungen überliefert.
Doch kamen diese Bräuche den anatolischen Türken mit der Zeit abhanden; ähnlich wie das Nevruz Fest (Frühjahrsfest), das in der gesamten türkischen Welt gefeiert wird, aber nicht mehr von den anatolischen Türken.
Trotzdem ist der Lebensbaum in Anatolien ein beliebtes Motiv auf Teppichen und Keramiken. Auch das Anbringen von Stoff- und Papierstreifen an Baumzweigen oder den Grabstätten verehrter Persönlichkeiten ist bis heute in der Türkei verbreitet.
Hunderte solcher Wunschzettel finden sich beispielsweise am Grab von Mutter Maria in Selçuk, Türkei – angebracht von christlichen und moslemischen Türken.
Die Türkische KULTURgemeinde in Österreich (TKG) wünscht allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und ein friedvolles Neues Jahr 2025!
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„Frohe Weihnachten und Festtage. Tannenbaum-Weihnachtsbaum verbindet. Eine kurze Geschichte für die Zukunft“