Religion

Wer vertritt den Islam in einem interreligiösen Dialog?

 

Frage: Wer vertritt den Islam in einem interreligiösen Dialog? Welche Maßstäbe müssen für diesen Dialog gesetzt werden?

 

Allgemeines Faktum: Die undogmatischen Diskussionen über den Islam finden immer häufiger statt. Die Gesprächsrunden sind nicht mehr einseitig christlich besetzt. Dabei werden neue Fragen aufgeworfen, deren Antworten die Eckpfeiler für das „neue” Zusammenleben darstellen.

 

Faktum in Österreich: Viele der Islamischen Organisationen, die behaupten Muslime zu vertreten, sind Verbände des POLITISCHEN ISLAM.

 

Fragen:

1.) Ist der politisch motivierte Islam eine Gefahr für die westlichen Demokratien?

2 ) Ist der Islam an sich demokratiefähig, wie es von vielen Seiten behauptet wird oder nicht?

3.) Kann der politische Islam mehr Menschen mobilisieren, als er ignoriert werden könnte?

 

Faktum: Nach einem bedingungslosen Dialog mit Gruppierungen des politischen Islam muss etwas Wichtiges relativiert werden. Denn es zeichnet sich eine gefährliche Entwicklung ab. Unter dem Vorwand des Dialogs wird die Unwissenheit oder die Vorurteile mancher deutscher Politiker, Verbände oder Kirchen über den politischen Islam ausgenutzt.

 

Frage: Uns stellt sich die Frage, ob uns bei der möglichen Existenz verfassungsfeindlicher Organisationen des politischen Islam eher Vertrauen weiterbringt oder ob wir nicht eine gesellschaftliche Gefahr verkennen.

 

Faktum: Die Trennung von Staat und Kirche in Österreich setzt eine Gleichbehandlung aller Religionsgemeinschaften voraus. Gleichzeitig müssen jedoch die demokratischen Grundwerte eines Rechtsstaates geschützt werden. Das bedeutet, diese darf weder zu einem Abbruch des Dialogs mit Islamischen Gruppierungen führen, noch eine pauschale Kriminalisierung  der Muslime in Österreich beinhalten.

 

Im Umgang mit dem politischen Islam gibt es also weiterhin nur eine Lösung: den Dialog. Die Auseinandersetzung muss auf einer Aufklärung über verschiedene Gruppierungen des politischen Islam basieren, um Probleme und eventuelle Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. In diesem Dialog dürfen Minderheiten wie die Aleviten nicht ausgeschlossen werden. Ein Grund dafür ist, dass viele sunnitisch geprägte islamistische Gruppierungen aus der Türkei Ihre Machtposition auf Politik bauen. Sie spielen auch bei der Ausgrenzung anderer islamischer Minderheiten wie beispielsweise der Ahmadiya oder der Aleviten eine entscheidende Rolle: „Muslim” ist nur noch, wer die Position der sunnitischen Vereinigungen inne hat.

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